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Santuari de Sant Salvador

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07/08/2020

Santuari de Sant Salvador

Die festungsartige Klosteranlage Santuari de Sant Salvador

Die Spanier sind auch heute noch sehr gläubige Menschen. Zu den Hochzeiten der Wallfahrts- und Pilgerreisen im Mittelalter entstanden mehrere Klosteranlagen und Heiligtümer an besonders mystischen Orten. Viele von diesen ehrwürdigen Anlagen werden heute nicht mehr von christlichen Ordensgemeinschaften bewohnt, können aber trotzdem meistens besichtigt werden. Sie zählen zu den schönsten Sehenswürdigkeiten auf der Mittelmeerinsel und sind beliebte Ausflugsziele für einen Mallorca Urlaub. Die oft abenteuerliche Anreise zu exponierten Klosteranlagen lohnt sich nicht nur wegen der historischen Gemäuer, sondern auch wegen des grandiosen Panoramas. Wenn Sie eine Finca auf Mallorca an der Ostküste gebucht haben, ist das Santuari de Sant Salvador, das auf einem sanften Hügel der Serres de Llevant erbaut wurde, einen Besuch wert.

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Der abenteuerliche Weg zum einstigen Wallfahrtsheiligtum

Nur wenige Kilometer von der Südostküste Mallorcas entfernt thront das ehemalige Wallfahrtsheiligtum Santuari de Sant Salvador (auch Eremita de San Salvador genannt) auf dem 500 Meter hohen Berg Puig de Sant Salvador. Von der Stadt Felanitx dauert die Anfahrt mit dem Auto etwa 20 Minuten. Eine serpentinenreiche Straße führt direkt bis zum Heiligtum zu einem kostenfreien Parkplatz. Sie wurde im Jahr 1923 vom mallorquinischen Architekten Miguel Rigo y Puig geplant, der in Felanitx beheimatet war. Am Eingang zur Anlage erinnert eine Gedenktafel an ihn. Empfehlenswert ist eine Mallorca Wanderung entlang des alten und abenteuerlichen Pilgerweges cami vell de Sant Salvador, der von einem mächtigen Steinkreuz am Fuß des Puig de Sant Salvador durch einen Pinienwald führt. Etwa auf halbem Weg wurde die kleine Kapelle Mare Déu del Bon Pastor erbaut.

Dort fand laut einer alten Legende ein Hirte die Statue der Heiligen Maria, die nun in der Wallfahrtskirche der Klosteranlage bewundert werden kann. Diese Legende wurde in der Kapelle Mare Déu del Bon Pastordurch durch ein Ensemble an Steinstatuen verewigt, die den knienden Hirten mit einem Hund zeigen, die beide die Statue der Maria anbeten. Von dieser Capellata (so die kurze Bezeichnung der Kapelle durch die Mallorquiner) beginnt ein Kreuzweg mit 13 Stationen, die mit besonders detailreich bemalten Bildern aus Keramikfliesen ausgestattet sind. Diese aufwendige Art der Kunst wird Azulejo-Technik genannt. Auf dem Weg liegt auch der pedra dels Perdons, der Felsen der Vergebung. Je näher man der Klosteranlage auf dem Gipfel kommt, desto schmaler und steiler wird der Weg. Wenn Sie sich von Ihrer Mallorca Finca auf den Weg zum Heiligtum machen, sollten Sie deshalb unbedingt gutes Schuhwerk mitnehmen.

Ein Ort der Einkehr mit kunsthistorischer Bedeutung

Auch auf Mallorca wütete im Mittelalter die Pest, die allein in Felanitx die Hälfte der Bevölkerung hinweggerafft hat. Zum Dank, dass nicht alle Bewohner verstorben sind, wurde die Kapelle Sant Salvador erbaut – der Name bedeutet nichts anderes als „Heilige Errettung bzw. Befreiung“. Geweiht wurde diese im Jahr 1348 erbaute Kapelle dem Dios Nuestro Señor, also dem lieben Gott. Schon vor dem Bau soll hier der Eremit Romeo de Burguera asketisch in einer Höhle auf Mallorca gehaust haben. Rasch entwickelte sich das Heiligtum zu einem Wallfahrtsort. Die heutige Kirche entstand erst im 18. Jahrhundert. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Anlage zusätzlich festungsartig ausgebaut. Noch bis ins Jahr 1992 wurde das Heiligtum mit mehreren Unterbrechungen von den Eremiten der Kongregation der Eremiten des Hl. Paulus und des Heiligen Antonius bewohnt und bewirtschaftet. Heute gehört das Santuari de Sant Salvador der Diözese Mallorca und ist öffentlich zugänglich. Die Herberge mit 12 Zimmern und das Restaurant werden seit der Auflösung des Ordens von zwei mallorquinischen Familien geleitet.

Ein besonderes Schmuckstück in der Basilika ist der kostbare Altar mit einem kunsthandwerklich interessanten Flachrelief aus Sandstein, das als Altarbild eingesetzt wurde. Wer dieses Altarbild mit der Kreuzigung und Auferstehung Christi gefertigt hat und aus welcher Zeit er genau stammt, darüber gibt es nur Vermutungen. Nach der Untersuchung von Farbpigmenten wurde der Altar auf die Mitte des 15. Jahrhunderts datiert. Der prunkvolle Hochaltar trägt die gotische Statuette der Heiligen Maria mit dem Jesuskind, die vom erwähnten Hirten gefunden worden sein soll. Erst im 16. Jahrhundert kamen die barocken Verzierungen hinzu. Für die Pilger wurden rechts und links der Statue Treppen angebaut, damit sie fast bis zur Muttergottes gelangen. Das stimmungsvolle Licht und die Musik aus dem Tannhäuser von Richard Wagner springen nur an, wenn man eine Gebühr zahlt. Ganz ohne Kosten erleben Sie ein besonders Schauspiel, wenn Sie im Februar oder Oktober auf Mallorca Reisen, denn dann bewirkt der Sonnenstand eine mystische Stimmung, wenn die Sonnenstrahlen durch die kunstvollen Rosettenfenster direkt auf die Marienstatue strahlen.

Santuari de Sant Salvador
Traumhafte Aussicht von Santuari de Sant Salvador

Die kleinen Besonderheiten im Santuari de Sant Salvador

Wenn Sie das Santuari de Sant Salvador in Ihren Mallorca Ferien besuchen, sollten Sie sich etwas Zeit nehmen, denn es gibt dort viele kleine Besonderheiten zu entdecken. Neben dem prachtvollen Hochaltar, dem einzigartigen Sandsteinrelief und der Statuette der Heiligen Maria beherbergt die Basilika noch eine große Krippe, die im Eingangsbereich aufgestellt wurde und Szenen aus der Herbergssuche, der Anbetung des Jesuskindes durch die Hirten und den Zug der Heiligen Drei Könige zeigt. Vor der Kirche wurde ein Raum angefügt, der zahlreiche Votivgaben enthält, die von Menschen hinterlassen wurden, die Gott für die Genesung von einer Krankheit danken. An den Außenwänden der Kirche und an den Wänden der historischen Herberge sind aus Fliesen zusammengesetzte Tafeln angebracht, auf denen Gedichte des mallorquinischen Dichters Mateu Obrador und des Ordensbruders Mn. Llorenç Riber verewigt wurden. Sie stammen aus dem 19. Jahrhundert und erzählen vom Gründungsmythos des Heiligtums.

Auch das Klostergebäude, in dem die Ordensbrüder in Kammern übernachteten und die alte Herberge sind sehenswert. Im Eingangsbereich können Sie ein fantastisches Relief des Letzten Abendmahls bewundern. Eine andere Art der Verehrung zeigen die sechs ausgestellten Weltmeistertrikots von Guillermo Timoner, einem sogenannten Bahnradfahrer, der aus Felanitx stammte und auf dem Puig de Sant Salvador mit seinem Fahrrad trainiert hat. Südlich des Heiligtums steht eine überdimensionale, 7 Meter hohe, bekrönte Christus-Statue auf einem 37 Meter hohen Monument, die Jesus als Pankrator, also als Weltenherrscher, zeigt. Dieses eindrucksvolle Meisterwerk im monumentalen spanischen Herrera-Stil der Spätrenaissance wurde im Jahr 1928 vom mallorquinischen Bildhauer Francesc Salvà geschaffen und ist ein beliebtes Fotomotiv. Im mächtigen Sockel des Monuments wurde eine kleine Kapelle zur Andacht eingerichtet. Außerdem enthält die Kapelle die sterblichen Überreste von fünf Eremiten, die im Santuari de Sant Salvador wirkten sowie die Gebeine des spendablen Mäzenen Canónigo D. Mateo Alzamora. Er war es, der das Christus-Monument finanziert hat.

Was gibt es in der Umgebung des Santuari de Sant Salvador noch zu sehen?

Wenn Sie von Ihrer Finca einen Ausflug zum Santuari de Sant Salvador planen, können Sie in der näheren Umgebung noch weitere Ausflugsziele besuchen. Auf dem nördlich des Puig de Sant Salvador gelegenen, 470 Meter hohen Puig des Milá steht auf dem Gipfelplateau das 14 Meter hohe Steinkreuz Creu d’Es Picot. Von hier genießen Sie einen uneingeschränkten Blick über die Südostküste Mallorcas bis zum südlichsten Punkt beim Leuchtturm Far del Cap Salines. Auch die phänomenale Felsenburg Castell de Santueri auf dem 400 Meter hohen Puig de Santueri ist in Sichtweite der Klosteranlage. Bereits vor der im 14. Jahrhundert aus weißem Kalkstein errichteten Festung, die schon von der Ferne sichtbar ist, soll es hier seit der römischen Zeit eine Höhenburg gegeben haben. Die imposante Kastellburg sollte die Bewohner der umliegenden Dörfer und der Küstenorte vor Piratenüberfällen schützen. Nach der Reconquista durch Jakob I. von Aragon wurde das Castell de Santueri verlassen, nachdem die Besatzung fast ein Jahr Widerstand geleistet hatte.

Einen Ausflug wert ist auch die fast am Fuße des Puig de Sant Salvador gelegene Stadt Felanitx. Der Name der im 11. Jahrhundert von den Mauren gegründeten Stadt wird vom lateinischen Wort fenum hergeleitet, was so viel wie „Heu“ bedeutet und auf die landwirtschaftliche Bedeutung der Region hinweist. Tatsächlich gibt es rund um Felanitx nach wie vor zahlreiche Gemüse- und Kapernfelder sowie Obst- und Mandelbaumplantagen, die durch die Berge der Serres de Llevant vor den Meereswinden geschützt sind. Felanitx liegt außerdem im ersten Weinbaugebiet der Mittelmeerinsel. Noch heute stammen etwa 70% der Weißweine Mallorcas aus diesem Gebiet. Felanitx ist ebenso bekannt für die Keramikherstellung – auch die Azulejo-Keramikfliesen entlang des Kreuzweges zum Santuari de Sant Salvador und die Fliesen mit den Gedichten, die an den Wänden der Basilika angebracht wurden, stammen aus Felanitx.

Hauptkategorie: Sehenswürdigkeiten
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