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Fincas in Bunyola

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14/08/2020

Bunyola

Bunyola: Die sympathische Kleinstadt hat sich ihren Charme bewahrt

Genau wie bei vielen anderen Städtenamen auf Mallorca, deren linguistischer Ursprung angesichts der langen und von zahlreichen unterschiedlichen ethnischen und kulturellen Einflüssen geprägten Geschichte nicht zu 100 Prozent geklärt werden kann, streiten sich Forscher und Historiker auch um die Herkunft der Bezeichnung Bunyola/Buñola für die Kleinstadt im Zentrum der Comarca Serra de Tramuntana und Norden Mallorcas. Die mit aktuell gut 6.800 Einwohnern auf ca. 85 km² Fläche in den sechs Ortsteilen Baix des Puig, Bunyola, Sa Coma sowie Sa Fonts Seca, Orient und Palmanyola noch angenehm beschauliche sowie vom Massentourismus bislang weitgehend verschonte Stadt in den östlichen Ausläufern der rauen Gebirgskette Serra de Tramuntana besitzt ihren Namen je nach Hypothese gemäß einem gewissen sprachlichen Erbe. Infrage kommen hierbei das aus dem Arabischen stammenden Wort „Bunia“ für ein Bauwerk aus Kalk und Stein, die lateinischen Ausdrücke „Vineola“ für kleiner Weinberg oder „Balneola“ als Diminutiv von „Balnea“ für kleine Bäder oder die griechische Bezeichnung „Bunos-Bunia“ für Berg. Auch die Ableitung vom katalanischen Begriff „Bony“ bzw. „Bonya“ für eine breite Bergspitze erscheint hinsichtlich der gebirgigen geografischen Gegebenheiten der Gegend durchaus denkbar. Unabhängig von solchen bislang noch nicht entschiedenen Erklärungsversuchen bleibt jedoch festzuhalten, dass Bunyola/Buñola aller Wahrscheinlichkeit nach schon zu Beginn der maurischen Herrschaft über die Balearen im frühen 10. Jahrhundert dauerhaft besiedelt war.

Die schönsten Fincas in Bunyola

Ein arabisches Landgut mit Garten hat Bunyola auf ganz Mallorca bekannt gemacht

Hierauf deuten zwar weniger exakt datierbare schriftliche Urkunden und Zeugnisse, dafür aber zwei heute überregional und international bekannte ehemalige arabische Landgüter auf dem Gemeindegebiet hin, die zu dieser Zeit als typisch orientalische Gartenanlagen mit gepflasterten Wegen, tiefen Brunnen, kleinen Teichen und filigranen Wasserspielen sowie fast schon dschungelartigen Grünflächen mit zahlreichen exotischen Pflanzen und schattigen Lauben abgelegt wurden. Als außerordentlich populäres Ausflugsziel speziell auch unter Urlaubern in Fincas und Ferienhäusern auf Mallorca genießen dabei vor allem die sog. „Jardines de Alfabia“ etwas außerhalb der Stadt sowie an der Carretera Palma- Sóller (Ma-11/Ma-11a) große Bekanntheit und Beliebtheit. Das von einem Wesir namens Ben-Abet für dessen Lieblingsfrau als Geschenk im 12. Jahrhundert angelegte und nach dieser bis heute benannte Anwesen beeindruckt Besucher sofort durch seine großzügig und weitläufige Gestaltung mit vielen Schatten spendenden Palmen und Bourgainvillea zwischen ebenso zahlreichen kühlenden Bassins, Kaskaden und Wasserfällen. Wenn man hier durch die von hohen uralten Bäumen gesäumten Säulengänge spaziert, ist von der so heißen Sommersonne Mallorcas nahezu nichts mehr zu spüren. Ebenso imposant wie der ausladende Garten präsentiert sich auch das dazugehörige große Gebäude, welches als mallorquinisches Herrenhaus im 17. Jahrhundert auf den historischen Grundmauern neu errichtet wurde und mit vielen wertvollen historischen Möbeln, Gemälden und Teppichen der Epoche geradezu verschwenderisch ausgestattet und eingerichtet ist.

Ein Kardinal aus Mallorca hat seine Finca zur italienischen Villa umbauen lassen

Nicht ganz so berühmt und häufig besucht wie die „Jardines de Alfabia“, aber dennoch mindestens ebenso sehenswert und gleichermaßen aus der maurischen Zeit stammt auch die majestätische Finca „Raixa“ westlich der Ma-11 sowie nördlich der beiden Ortsteile Sa Coma und Sa Fonts Seca im Süden der Kernstadt von Bunyola/Buñola. Benannt nach dem umliegenden Tal von Araixa, wurde das vom Weitem gut sichtbare Landgut nach der Rückeroberung Mallorcas von den Mauren durch König von Aragón Jakob I. dem Eroberer ab 1229 schließlich 1234 dessen Gefolgsmann und Mitstreiter, dem damaligen Grafen von Empúries Ponce IV als Lehen übertragen. Dessen Familie besaß und bewirtschafte die damals noch von landwirtschaftlichen Nutzflächen umgebende Anlage bis zum Verkauf im Jahr 1660 an das lokale Adelsgeschlecht Despuig von Montenegro und Montoro. Das bekannteste Mitglied dieser Besitzerfamilie war ohne Zweifel der auch als Kunstsammler bekannt gewordene spanische Erzbischof und Kardinal Antonio Despuig y Dameto (1745-1813), der zwischen 1787 und 1796 zahlreiche Kunstschätze aus Italien in die Finca Raixa brachte sowie Gebäude und Garten aufwendig nach dem Vorbild einer italienischen Villa umgestalten ließ. Das 1919 im Auftrag des folgenden Besitzers Antonio Jaume Nadal auf dem Grundstück errichtete Puppenhaus (casa de las muñecas) inspirierte in den 1950er-Jahren den katalanischen Schriftsteller Llorenç Villalonga zu dessen berühmter und später auch von Jaime Chávarri verfilmten Novelle „Bearn o La sala de las muñecas“. Seit 1993 ist die Finca Raixa ein offizielles spanisches Kulturdenkmal („Bien de Interés Cultural“), von 2003 bis 2009 wurde die Anlage grundlegend saniert. Heute beherbergt sie auch ein Besucherzentrum mit einer Dauerausstellung über das UNESCO-Weltnaturerbe Serra de Tramuntana.

Hier wurde in den frühen 1980er-Jahren auch ein erfolgreicher Kinofilm gedreht

Atmosphärisch gut sowohl auf einen Besuch der Finca Raixa als auch Aufenthalt in den besonders für ruhigen und entspannten Landurlaub („agroturismo“) bestens geeigneten Fincas und Ferienhäusern in und um Bunyola/Buñola einstimmen kann man sich übrigens mit dem teilweise hier 1982 gedrehten Kinofilm „Das Böse unter der Sonne“ nach der im Jahr 1941 erschienenen literarischen Vorlage der britischen Kriminalromanautorin Agatha Christie. Gute Gelegenheiten, der noch immer authentischen und liebenswürdigen sowie sympathischen und herrlich unprätentiösen Gemeinde einen kleinen Besuch abzustatten, bieten auch die alljährlichen, regelmäßigen und traditionellen Volksfeste vor Ort, zu denen die Einheimischen auch gerne Gäste von außerhalb herzlich willkommen heißen. Immer am Wochenende um den 5. August findet jedes Jahr die Fiesta „Mare de Déu de les Neus“ zu Ehren des früheren Ortsheiligen statt. Der heutige Schutzheilige Sant Mateu wird schließlich an mehreren Tagen rund um den 21. September mit typisch mallorquinischen Tänzen sowie Theateraufführungen und Musikdarbietungen aller Art ausgiebig gefeiert. Noch ruhiger als Bunyola/Buñola selbst zeigen sich hingegen dessen deutlich kleineren Ortsteile, unter denen Baix des Puig mit aktuell 14 Einwohnern aus nur wenigen Häusern besteht. Nur unwesentlich größer ist die Ortschaft Oriente mit zurzeit ca. 20 Einwohnern in den Weilern Son Terrasa und Son Palou sowie Son Vidal und Comasema, die durchweg von Ackerbau und Landwirtschaft leben. Einen schönen Blick über das Dörfchen hat man von der oberhalb gelegenen Kirche Sant Jordi aus dem 18. Jahrhundert. Über aktuell gut 500 Einwohner sowie einige Fincas und Ferienhäuser, einen Anbieter für Mietwagen, eine Station der Museumseisenbahnlinie „Ferrocarril de Sóller Baixador de Caubet“ und das oft von Ausflüglern genutzte Naherholungsgebiet „Àrea recreativa de Caubet“ verfügt der Ort Sa Coma. Das westlich benachbarte Sa Fonts Seca zählt zurzeit nur 87 Einwohner, in der erst in den späten 1960er-Jahren entstandenen Urbanisation Palmanyola leben aktuell gut 1.800 Einwohner. Nordwestlich von Sa Fonts Seca und Palmanyola liegt der idyllisch in die Landschaft integrierte Golfplatz „Golf de Son Termes“ mit 18 Löchern.

Bunyola
Aussicht auf Bunyola

Wer sich gerne per pedes oder auf Pedalen sportlich verausgabt, ist hier richtig

Traumhaft in den grünen und von Kiefern und Steineichen botanisch geprägten Ausläufern der Serra de Tramuntana gelegene Fincas für den Mallorca-Urlaub gibt es in großer Anzahl und Auswahl auch in den kleinen und ebenso ruhigen Nachbarorten von Bunyola/Buñola wie zum Beispiel Son Maxella, S’Esgleieta, Cas Binissalamer, Caubet und Sa Planera. Ein empfehlenswertes Ausflugsziel in der Nähe und etwa 15 Kilometer nordöstlicher Entfernung ist die Ruine der mittelalterlichen Felsenburg Castell d’Alaró aus dem 8. Jahrhundert. Unter sportlichen Radlern sowie Natur- und Wanderfreunden beliebt ist der 497 Meter hohe Gebirgspass Coll de Sóller zwischen den Bergmassiven Alfabia und Teix sowie der fruchtbaren Tiefebene Pla de Mallorca und dem Tal von Sóller, über den neben einer kurvenreichen Straße auch viele landschaftlich reizvolle Wanderrouten auf Mallorca verlaufen. Viel zu sehen während eines Ausflugs gibt es darüber hinaus in den weiteren Nachbargemeinden von Bunyola/Buñola wie Alaró, Escorca, Sóller, Marratxí und Palma de Mallorca sowie Santa Maria del Camí und Valldemossa. Außer den bereits erwähnten Burgruine können in Alaró auch der große Wochenmarkt immer samstags vor dem Rathaus sowie die beiden Fiestas Sant Pere Ende Juni und Sant Roc Mitte August besucht werden. Escorca ist vor allem für den Wallfahrtsort Santuari de Lluc aus dem 13. Jahrhundert sowie die Naturdenkmäler Cala Tuent, Sa Calobra und Torrent de Pareis bekannt. Für Wanderungen parat stehen in der Nähe die jeweils über 1.000 Meter hohen Berge Puig Major, Puig de Massanella, Puig Tomir und Puig Roig.

In der Umgebung von Bunyola/Buñola gibt es für Ausflügler viel Schönes zu sehen

Deià unterhalb der hohen Berge Puig Gros und Puig des Teix war schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Künstlerdorf Mallorcas bekannt, in dem sich viele Maler und Musiker sowie Schauspieler und Schriftsteller niederließen und sich Unterkünfte für ihren Urlaub auf Mallorca zulegten. So erwarb hier im Jahr 1990 der US-amerikanische Schauspieler Michael Douglas die Finca S’Estaca. Ganz in der Nähe liegt das historische Herrenhaus Son Marroig, das im 19. Jahrhundert dem habsburgischen Erzherzog Ludwig Salvator gehörte und seit 1928 ein Museum mit Gemälden, Möbeln und Keramiken aus dessen Besitz beherbergt. Zur Besichtigung laden auch das Robert-Graves-Museum in dessen ehemaliger Finca Ca n’Alluny mit Gegenständen und Originalmanuskripten des britischen Schriftstellers und das archäologische Museum der Gemeinde ein. In der Stadt Marrachí/Marratxí können das Museo del Barro in der alten Mühle von Sa Cabaneta zur Geschichte der Eisenproduktion auf Mallorca sowie das Museum zur Brandyherstellung in den Bodegas Suau besucht werden. Die Gemeinde Santa Maria del Camí wird wegen ihrer vielen Geschäfte für Ledererzeugnisse sowie aufgrund des Klosters Convento de Minimos aus dem 18. Jahrhundert samt einem eindrucksvollen Kreuzweg und dem Museo Balear mit zahlreichen prähistorischen Fundstücken gerne besucht. In Sóller ist die Kirche Sant Bartomeu aus dem frühen 13. bis 20. Jahrhundert die berühmteste architektonische Attraktion, in Valldemossa das gleichnamige einstige Kloster des Kartäuserordens, in der ein sehenswertes Chopin-Museum untergebracht ist.

Hauptkategorie: Mallorca Urlaub
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