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Kloster Santuari de Lluc (Wallfahrtsort)

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07/08/2020

Santuari de Lluc

Santuari de Lluc: Das Heiligtum ist die bekannteste Attraktion in der Sierra de Tramatuna

Wer Ruhe und unberührte Natur schätzt, sollte in den Westen Mallorcas reisen

Die meisten der alljährlich ca. neun Millionen Besucher der größten Baleareninsel Mallorca verbringen ihren Urlaub bekanntlich bevorzugt und mehrheitlich in den bekannten Bade- und Ferienorten entlang der Küste. Besonders beliebt speziell auch für den Aufenthalt in Fincas und Ferienhäusern sind dabei die Hauptstadtregion Palma de Mallorca sowie die Region Migjorn mit Felanitx, Cala d’Or und Cala Figuera im Süden, das Gebiet Raiguer mit der Bucht von Alcúdia im Norden und die Comarca Llevant mit Cala Bona, Cala Millor, Cala Rajada sowie Son Servera im Osten. Bislang noch eher weniger als mallorquinische Destination bekannt und bereist ist hingegen der „Wilde Westen“ Mallorcas in der am Berg Puig Major bis zu 1.445 Meter hohen Gebirgskette und über 1.000 km² großen Sierra de Tramatuna. Deutlich rauer und dünner besiedelt als die weiter oben erwähnten Regionen, zeichnet sich die Gegend durch eine atemberaubend schöne und wilde Landschaft aus, die aufgrund ihrer einzigartigen Fauna und Flora sowie der imposanten Geologie seit 2011 auch als UNESCO-Welterbe gelistet ist. Empfehlenswert ist die Sierra de Tramatuna mit ihren zahlreichen gut ausgebauten und ausgeschilderten Rad- und Wanderwegen auf Mallorca somit vor allem für Natur- und Wanderfreunde sowie sportliche Aktivurlauber, die ihre Ferien in Fincas und Ferienhäusern gerne mit ausgedehnten Ausflügen gestalten.

Beliebte Fincas und Ferienhäuser auf Mallorca

Die raue, aber wunderschöne Gegend faszinierte bereits auch berühmte Besucher

Neben ihren vielen über 1.000 Meter hohen Bergen wie den Puig de Massanella und Puig Tomir sowie den Puig de l’Ofre und den Puig de Galatzó sowie weiteren beeindruckenden Naturdenkmälern wie allen voran die steile Felsschlucht Torrent de Pareis an der Cala de Sa Calobra bei der Gemeinde Escorca hält die Region auch eine ganze Reihe berühmter Kulturdenkmäler für ihre einschlägig interessierten Besucher parat. Zu den bekanntesten und meistbesuchten regionalen Zielen zählt dabei u. a. die Ruine der mittelalterlichen Burg Castell d’Alaró am Fernwanderweg GR 221, die jedes Jahr zu Ostern von Tausenden von Pilgern im Rahmen einer Wallfahrt aufgesucht wird. Gleiches gilt für den „Turm der Seelen“ als meistgenutzten Aussichtspunkt Mallorcas, den Torre des Verger (Torrer de ses Ànimes) von 1579 zwischen Banyalbufar und Estellencs. Einige Bekanntheit bis sogar Berühmtheit besitzen auch die häufig als „Künstlerdorf Mallorcas“ beworbene Kleinstadt Deià mit dem Museum Son Marroig an der reizvollen Halbinsel Sa Foradada, die mehrfach als eines der schönsten Dörfer Mallorcas sowie Spaniens ausgezeichnete Gemeinde Fornaluch oder Fornalutx und natürlich die ehemalige Kartause von Valldemossa. Das einstige Kloster des Kartäuserordens wurde 1399 gegründet und 1835 säkularisiert. 1838/39 verbrachten hier Frédéric Chopin und George Sand einen Winter, ihre damaligen Behausungen können bis heute besichtigt werden. Gerne und oft von Urlaubern in Fincas und Ferienhäusern auf Mallorca besucht werden auch das Landgut La Granja samt Folter- und Freilichtmuseum bei Esporles sowie die Pfarrkirche Sant Bartomeu von 1236 und der botanische Garten mit 400 Pflanzenarten in Sóller.

Vom vermutlich heidnischen Kultplatz zur berühmtesten Pilgerstätte Mallorcas

Die jedoch mit Abstand meisten ausländischen und einheimischen Besucher sowie Pilger pro Jahr dürfte hingegen ein ganz besonderer Ort in der Sierra de Tramatuna und schon vor über 2.000 Jahren von Angehörigen der damaligen mallorquinischen Talayot-Kultur als spirituelles Zentrum verehrtes Heiligtum aufweisen. Alljährlich gut eine Millionen Menschen zieht es in den bereits seit der Mitte des 13. Jahrhunderts auch überregional bekannten Wallfahrtsort Santuari de Santa Maria de Lluc auf dem Gemeindegebiet von Escorca. Die bei archäologischen Ausgrabungen in der Nähe gefundenen prähistorischen Grabhöhlen „Cometa des Morts“ sind bis zu 2.400 Jahre alt, die kulturhistorisch unschätzbar kostbaren Exponate aus diesen sind im Museum der Anlage ausgestellt. Während der maurischen Herrschaft über Mallorca und die restlichen Balearen vom 10. bis frühen 13. Jahrhundert war der Ort unter dem Namen „Al-Luc“ ein bekannter Begriff. Einer populären und bis heute auf der Insel viel erzählten Legende zufolge soll hier ein Hirtenjunge 1229 eine in den Felsen versteckte schwarze Marienstatue der „Mare de Déu de Lluc“ gefunden und in die Kirche von Escorca gebracht haben, von wo diese jedoch immer wieder auf rätselhafte Art und Weise verschwand und wieder an ihrem ursprünglichen Fundort auftauchte. Um dieses Wunder zu würdigen, wurde schließlich 1230 die erste Kapelle von Santuari de Lluc errichtet und 1260 Einsiedelei Mare de Déu de Lluc ausgebaut. Schriftliche Berichte über große Pilgerströme gab es ab 1273, durch eine bessere Anbindung und die Anerkennung des christlichen Kults durch Papst Clemens VII. im Jahr 1531 wuchsen diese noch stärker an.

Die „Blauen Knaben“ preisen schon seit fast 500 Jahren die Jungfrau mit Gesang

Schon gegen 1450 wurde ebenfalls auf päpstliches Geheiß der in blaue Talare gekleidete Knabenchor „els Blauets“ (die Blauen) gegründet, der seither und bis heute jeden Morgen bei den Messen zu Ehren der Jungfrau traditionsreiche Choräle singt. Die gesamte Anlage wurde aufgrund des konstant hohen Ansturms durch Gläubige im Laufe der Jahrhunderte kontinuierlich baulich erweitert. Aus dem 16. Jahrhundert stammen etwa die Unterkünfte „Porxets“ für Pilger und Pferde sowie der sternförmige Springbrunnen auf dem Pilgerplatz „Plaça dels Pelegrins“ vor dem Eingang des Hauptgebäudes. Der heutige Kirchenbau des Santuari de Santa Maria de Lluc wurde von 1622 bis 1691 im Stil der Renaissance erbaut, 1707 erhielt die Kirche den Titel „Königliche Kapelle“. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstand die große Pilgerherberge, 1884 wurde die Marienstatue durch den seinerzeitigen Bischof von Mallorca im Beisein von etwa 12.000 Pilgern feierlich gekrönt. Seit 1891 wird das gesamte Areal durch den Orden „Missioners dels Sagrats Cors“ verwaltet, woran ein Denkmal im Magnoliengarten („Jardín de la Magnolia“) erinnert. Zwischen 1909 und 1913 entstanden die fünf Skulpturengruppen zu den fünfzehn Mysterien des Rosenkranzes. Zu dieser Zeit wurde auch der Innenbereich der Kirche nach Anregungen des weltberühmten katalanischen Architekten Antoni Gaudí (1852-1926) grundlegend neu gestaltet und 1914 erneut geweiht.

Das Museum und der botanische Garten zeigen Kunstwerke und seltene Pflanzen

1920 wurde ein Denkmal zu Ehren von Bischof Pere-Joan Campins, einem langjährigen Förderer der Institution, vor der Wallfahrtskirche errichtet, 1925 folgte eine umfangreiche Sanierung der Fassade. Seit 1952 steht Urlaubern aus Fincas und Ferienhäusern in der Umgebung auch das äußerst sehenswerte Museum des Santuari de Lluc offen, dort sind in insgesamt acht thematisch unterschiedlichen Sälen neben archäologischen Artefakten auch lokale und traditionelle Keramik und Möbel sowie Schmuck und Trachten ausgestellt. Vor oder nach einer Besichtigung kann man gut den benachbarten, ab 1956 angelegten botanischen Garten mit 200 einheimischen Pflanzenarten und einem großen Arboretum besuchen. Einen ausgezeichneten Ruf bei Ausflüglern aus Fincas und Ferienhäusern in den Mallorca-Ferien genießen auch die vier gastronomischen Einrichtungen Sa Fonda, Ca s’Amitger, Font Coberta und Sa Plaça, in denen so köstliche mallorquinische Spezialitäten wie geschmortes Bergzicklein sowie Kaffee und Kuchen und natürliche kalte Getränke zur Erfrischung und Stärkung serviert werden. Gerne als Verpflegung für Rundgänge auf dem Gelände gekauft werden auch die delikaten Brötchen, Gemüsekuchen und „Ensaïmades“ (Schmalzgebäck) aus der Bäckerei an der „Plaça dels Pelegrins“. Im Souvenirladen „Ses Mides” werden auch Bilder, Bücher, Postkarten sowie Kräuterliköre, Medaillen, Tonträger, Videos und Zeitschriften zur langen Geschichte des Santuari de Lluc angeboten.

Santuari de Lluc
Aussicht auf Santuari de Lluc

Immer Anfang August zieht es Zehntausende Pilger zu Fuß von Palma bis nach Lluc

Besonders gut besucht ist der Wallfahrtsort außer zu Ostern auch alljährlich am ersten Samstag im August, wenn die schon seit 1974 regelmäßig veranstaltete Pilgerprozession „Marcha del Güell a Lluc a pie“ mit bis zu 40.000 Teilnehmern die 46 Kilometer von Palma de Mallorca über Marratxí, Santa María del Camino und Consell sowie Binisalem, Lloseta, Biniamar, Selva und Caimari bis nach Escorca und Lluc zu Fuß absolviert. Die seit 1962 zur Basilica Minor ernannte Kirche beherbergt neben prächtigen Bildnissen und Gemälden der Heiligen Franziskus, Sebastian sowie Catalina Tomàs und der Teresa de Jesús auch eine gotische Statue der „Schwarzen Madonna“ Mare de Déu de Lluc samt üppig golden verziertem Jesus in einer Nische hinter dem Altar. Fast genauso häufig fotografiert wie das Herzstück des gesamten Heiligtums wird auch die an der westlichen Außenfassade 1991 angebrachte Sonnenuhr mit mehreren aktuellen, historischen und sakralen Zeitangaben. Zur legendären eigentlichen Fundstelle der Marienfigur auf dem „Berg des Rosenkranzes“ führt in 20 bis 30 Minuten Laufzeit sowie vorbei an einem kleinen Friedhof ein gepflasterter Weg, von dem man ein herrliches Panorama auf die umliegenden Täler von Aubarca und Lluc sowie viele der majestätischen und im Winter auch häufig schneebedeckten Berge der Serra de Tramuntana hat.

Nach dem Gang durch die Kirche und das Museum ein Bad im Mittelmeer nehmen

Wer seinen Besuch des Santuari de Santa Maria de Lluc mit Erkundigungen der nahen Gemeinde Escora und deren kleinen Ortsteilen Cala Tuent, Lluc und Port de sa Calobra sowie weiteren Nachbargemeinden verbinden möchte, dem stehen viele weitere schöne Ausflugsziele zur Verfügung. Ein wahres Naturparadies mit grünen Pinien unter blauem Himmel vor ebensolchem Meer ist etwa die kleine Bucht von Sa Calobra, die mit dem Auto gut über die kurvenreiche Landstraße MA-2141 erreicht werden kann. Die weiter oben bereits erwähnte Felsenschlucht Torrent de Pareis ist von dort über einen ca. 600 Meter langen Weg erreichbar. Sehr glücklich kann sich auch schätzen, wer eine Finca oder ein Ferienhaus oberhalb der ebenso malerischen Bucht Cala Tuent ganz in der Nähe mieten oder kaufen kann. Der ca. 180 Meter lange sowie gut 50 Meter breite Kieselstrand an der Mündung des Bergbachs Torrent de sa Coma wird auch von einer Schiffsverbindung ab Port de Sóller angefahren. Der einzige Naturhafen an der Westküste Mallorcas ist heute ein bekannter Ferienort mit vielen Fincas und Ferienhäusern, die teilweise direkt an den beiden Stränden Platja den Repic und Platja des Través liegen.

Hauptkategorie: Sehenswürdigkeiten
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